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Kunstsammlung Maximilian Freiherr Speck von Sternburg

Der Sammler

Maximilian Speck von Sternburg kommt 1776 in bescheidenen Verhältnissen in Gröba bei Riesa an der Elbe zur Welt und steigt durch wissenschaftliche Bildung und unermüdlichen Fleiß in nur wenigen Jahren zu einem multitalentierten Unter nehmer und Agrarökonomen auf. 1825 wird Maximilian Speck von Sternburg durch den russischen Zaren Alexander 1. mit dem Orden des Heiligen Wladimir ausgezeichnet und kann sich fortan Ritter von Speck nennen. Als er 1829 durch Ludwig 1. nach Bayern berufen und für seine Verdienste um die bayerische Landwirtschaft in den erblichen Freiherrenstand erhoben wird, ist Maximilian Speck von Sternburg nicht nur ein erfolgreicher und vielgereister Großkaufmann, sondern auch Leipziger Kunstmäzen, der als Freund und Förderer der Künste eine umfangreiche Sammlung europäischer Kunst des 15. bis 19. Jahrhunderts aufgebaut hat.

Die Sammlung

In seiner Leipziger Stadtwohnung im Handelshaus Specks Hof sowie ab 1834 auf dem Rittergut Lützschena hatten Kunstfreunde die Gelegenheit die Vielfalt der Sammlung zu bewundern.

Maximilian Speck von Sternburg kaufte Gemälde, Zeichnungen und Druck grafik auf Auktionen in Leipzig und auf seinen Handelsreisen in Europa, bei denen er auch bedeutende Kunstsammlungen besuchte. Unbeeindruckt von zeitgenössischen Tendenzen spezialisierte er sich als Sammler nicht auf ein bestimmtes Gebiet, sondern folgte stets aufgeschlossen eigenen Wegen und Neigungen. Große Aufmerksamkeit brachte er dabei holländischen Meistern des 17. Jahrhunderts, wie Gerrit van Honthorst, Bartholomeus van der Helst oder Pieter de Hooch, entgegen. Daneben erwarb Maximilian Speck von Sternburg altdeutsche und altniederländische Tafelmalerei sowie Malerei romanischer Schulen. Werke von Rogier van der Weyden und Giovanni Battista Cima da Conegliano bis hin zu Valentin de Boulogne oder Luca Giordano finden sich in seiner Sammlung. Offen zeigte sich Maximilian Speck von Sternburg gegenüber Entwicklungen der Kunst der Gegenwart, insbesondere der deutschen Malerei, und bestellte Arbeiten direkt bei Künstlern, wie den Malern Wilhelm Schadow und Caspar David Friedrich.

Die von Maximilian Speck von Sternburg in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts aufgebaute Sammlung wurde 1945

im Zuge der Bodenreform enteignet und spätestens 1951 in das Museum der bildenden Künste Leipzig überführt. 1994 wurde die Kunstsammlung an den Erben Wolf-Dietrich Freiherr Speck von Sternburg restituiert. Durch die Überführung der Sammlung in die von ihm gegründete "Maximilian Speck von Sternburg Stiftung" 1996 und die damit verbundene Dauerleihgabe an das MdbK ermöglichte er es, ein wesentliches Stück Kulturgeschichte für die Stadt Leipzig und die Öffentlichkeit zu bewahren.

Maximilian Speck von Sternburgs Rolle als Leipziger Kunstmäzen wird durch die Stiftung heute fortgeführt, die als Förderin das Museum großzügig unterstützt.